Berlin. Die europäischen Vergleichszahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während in Polen und Italien Wärmepumpen bereits für unter 5.000 Euro nach Abzug der Fördermittel zu haben sind, kostet eine Wärmepumpe in Deutschland selbst nach Abzug der Förderung oft mehr als 12.000 Euro. Noch gravierender ist die lange Amortisationszeit: In Frankreich oder den Niederlanden lohnt sich der Kauf oft bereits nach wenigen Jahren.
Dagegen dauert es in Deutschland oft mehr als ein Jahrzehnt, bis sich der Betrieb einer Wärmepumpe günstiger auswirkt als der einer Gasheizung. Ein wesentlicher Kostentreiber sind neben den höheren Anschaffungskosten auch die extrem hohen Strompreise in Deutschland. Während andere Länder gezielt den Strompreis für Wärmepumpen senken oder spezielle Tarife anbieten, wird in Deutschland der Strompreis durch Steuern, Umlagen und Abgaben künstlich verteuert.
Politischer Handlungsbedarf
Haus & Grund sieht dringenden politischen Handlungsbedarf und fordert erstens, eine Kostensenkung bei der Installation: Die Anschaffung und Installation von Wärmepumpen muss durch gezielte Anreize und Deregulierung günstiger werden. Dazu gehören der Abbau bürokratischer Hürden, eine Vereinfachung der Förderstrukturen und eine gezielte Förderung von Fachkräften im Handwerk.
Zweitens muss die Politik die Strompreise senken: Die staatlich verursachten Kosten auf den Strompreis müssen gesenkt werden, insbesondere für Haushalte, die auf effiziente Wärmepumpen umsteigen. Eine Reduzierung der Stromsteuer und Netzentgelte wäre ein wirksamer Schritt. Drittens müssen faire Alternativen ermöglicht werden: Hauseigentümer dürfen nicht dazu gezwungen werden, teure Wärmepumpen zu installieren. Es müssen schnell alternative Lösungen geschaffen werden wie etwa der Anschluss an ein Wärmenetz.
Die Studie „Analysis oft he EU heating market“ können Sie hier herunterladen.