Aachen/Alsdorf/Städteregion Aachen. Das Bauen von Wohngebäuden ist in Nordrhein-Westfalen auch im vergangenen Jahr merklich teurer geworden. Die Baupreise für Wohngebäude lagen im November 2024 um 3,6 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber der vorherigen Statistik aus dem August bedeutete das noch einmal einen Anstieg um 0,3 Prozent. Das hat das statistische Landesamt IT.NRW jetzt mitgeteilt. Seit dem Jahr 2021 sind die Baupreise für Wohngebäude damit um 28,5 Prozent gestiegen.
Insofern erscheinen die 3,6 Prozent Preisanstieg vor dem Hintergrund der Entwicklung in den Vorjahren durchaus moderat. Doch der Eindruck täuscht ein wenig: Dieser Anstieg der Baupreise liegt nämlich weiterhin deutlich über der allgemeinen Inflationsrate, welche das Statistische Bundesamt für das Gesamtjahr 2024 aktuell nach vorläufigen Zahlen mit 2,2 Prozent beziffert. Die Baupreise steigen also weiterhin deutlich stärker, als die Verbraucherpreise.
Viele Ausbauarbeiten mit kräftigen Preisanstiegen
Das gilt sowohl für die Rohbaupreise, die im November 2024 um 2,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen, als auch für das Preisniveau der Ausbauarbeiten, die sich um 4,3 Prozent verteuerten. Dabei legten die Wärmedämm-Verbundsysteme mit einem Preisanstieg von 9,4 Prozent am meisten zu. Erheblich verteuert haben sich allerdings auch Beschlagarbeiten mit einem Plus von 8,5 Prozent sowie Betonwerksteinarbeiten, die um 8,2 Prozent teurer ausfielen als im Vorjahresmonat.
Lichtblick: Naturwerksteinarbeiten (+1,5 Prozent), das Verlegen von Bodenbelägen (+1,3 Prozent) und der Einbau von Rollläden (+1,0 Prozent) verteuerten sich weniger stark – in diesen Bereichen lag der Preisanstieg sogar unterhalb der allgemeinen Inflationsrate. Aufzüge wurden gar um 1,5 Prozent günstiger. Ähnliches gilt im Bereich des Rohbaus für die Stahlbauarbeiten, deren Preisniveau im November 2024 um 0,6 Prozent unter dem Vorjahreswert lag.
Instandhaltung erheblich verteuert
Allerdings gab es im Rohbau auch weiterhin Gewerke, die sich überdurchschnittlich verteuerten. So legten die Preise der Gerüstbauer um 7,1 Prozent zu. Ramm-, Rüttel- und Pressarbeiten verteuerten sich um 5,2 Prozent. Für die Gestaltung der Außenanlagen von Wohngebäuden mussten die Bauherren im November 2024 sogar 5,3 Prozent mehr ausgeben als noch im Vorjahresmonat. Auch weiterhin gilt, dass die steigenden Preise für Bauleistungen nicht allein für den Neubau von Wohnungen eine Herausforderung bedeuten.
Vielmehr ist auch die Instandhaltung betroffen. So zeigt die amtliche Statistik, dass Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden um 4,1 Prozent teurer geworden sind. Dabei sind Schönheitsreparaturen nicht mitgezählt. Die Statistik erfasst sie separat und kommt hier auf einen noch etwas größeren Preisanstieg von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Das stellt insbesondere eine Herausforderung für Vermieter dar, die ihre Objekte in Schuss halten müssen, die Kosten aber nur begrenzt über die Miete refinanzieren können.